VERANSTALTUNGEN 2013 Tabakfabrik Vierraden

14. September 2013
Abschußausstellung des Symposiums
Oder | Odra - preMeditationen - ID
Märkische Oderzeitung vom 20.09.2013


Jerry Frantz - Das (wegen dem Anschlag) nicht ganz fertiggestellte Konsulat der République libre de Clairefontaine


Katarzyna Górczynska - Tanz-Performance

Das Thema des diesjährigen Kunstsymposiums und der präsentierten Werke ist das kurze, aber vieldeutige Wort ID. Auf dem ersten Blick erinnert es an die Abkürzung von Identität – ein Komplex von verschiedensten Kategorien und Zugehörigkeiten, die man im Laufe seines Lebens trifft und als eigene internalisiert. ID kann jedoch auch für Identifizierung stehen. Das Wort verknüpfen wir mit einem aktiven Schaffen einer individuellen Sammlung von Ideen und Werten, mit denen man sich bewusst identifiziert. ID beinhaltet ebenfalls ein Element der menschlichen Psyche – Id (Es), das Sigmund Freud neben Ego (Ich) und Superego (Über-Ich) aufzählte und beschrieb. Mit diesem Begriff bezeichnete Freud jene unbewusste Struktur, deren Inhalt psychischer Ausdruck der Instinkte, Bedürfnisse und Affekte ist. Das Es ist primär, steckt tief in der Psyche und steuert unser Verhalten, ohne Rücksicht auf die gesellschaftlichen Normen. Letztendlich erinnert ID an das englische Wort, das nichts anderes als Ausweis bedeutet. Die denkmalgeschützte Architektur, mit Spuren ihrer historischen Funktionen und einer ganz anderen gegenwärtigen Bestimmung wird zu einem Ort der kritischen Reflexion auf einem Schnittpunkt symbolischer Achsen: der europäischen Geschichte und persönlichen Biografie, Vergangenheit und der fließenden Gegenwart, internalisierter Identität und Selbstbestimmung, der Heimat und des ausgewählten Wohnorts.


Georg Ritter -UFO

Während des siebentägigen Symposiums haben sich elf Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Luxemburg, und Singapur in der denkmalgeschützten Tabakfabrik Vierraden, nahe der polnischen Grenze, über die Vielschichtigkeit des Themas ID – Identität/Identifikation – ausgetauscht und zusammen gearbeitet. Der monumentale, fünfgeschossige Speicher der Tabakfabrik diente dabei gleichermaßen als Inspirationsquelle wie auch als Arbeitsplatz für die Teilnehmer, um hier ihre ortsspezifischen Werke bzw. Werkprozesse zu schaffen.


Roland Geissel - 500 Postkarten

Teilnehmende KünstlerInnen:
Pavel Bownik (PL), Slawomir Brzoska (PL), Marié Hélène Fabra (F),
Jerry Frantz (L), Roland Geissel (Singapur), Katarzyna Górczynska (PL),
Rafal Górczynski (PL), Ksawery Kaliski (PL),
Malgorzata Kopczynska (PL), Georg Ritter (A),
Veit Stratmann (F), Dawid Szafranski (PL), Moritz Wiedemann (D)


.„Ich bin tief überzeugt, dass das Projekt Oder | Odra ID dank seiner innovativen Form eine große Chance hat, nicht nur einen internationalen, sondern auch generationsübergreifenden und interdisziplinären Austausch zu initiieren, am Gestalten der modernen deutsch-polnischen Beziehungen teilzuhaben und das kulturelle Angebot von allen drei Städten anzureichern.“
Joanna Warsza. assoziierte Kuratorin der 7. Berlin Biennale und Kuratorin des georgischen Pavillons bei der 55. Biennale von Venedig

Symposium und Ausstellung Oder|Odra – preMeditationen – ID wurden organisiert von dem Verein kunstbauwerk e.V. Berlin/Schwedt in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Bildhauerei und Performative Kunst der Universität der Künste in Posen,

mit freundlicher Unterstützung der Stadt Schwedt und des Landkreises Uckermark sowie dem Kulturministerium von Luxemburg.


Kuratiert von Prof. Slawomir Brzoska und Patrick Huber
Projektleitung Radoslaw Kosiada
Eine Präsentation der Arbeiten in Berlin ist für November/Dezember 2013 in Zusammenarbeit mit NIKE Polnische Unternehmerschaft e.V. - Berlin geplant.

Dem diesjährigen Symposium ging in 2012 ein Prolog vorweg.
Die Broschüre zu dem Prolog können Sie sich hier herunterladen.

 
08. September 2013
Tag des Offenen Denkmals
Am 08.09.2013 nimmt die Tabakfabrik Vierraden wieder am diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz teil, der dieses Jahr unter dem Motto „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“ steht und die zentralen Fragestellungen der Denkmalpflege aufgreift: Was ist wert, erhalten zu werden und weshalb? Was macht Denkmale unbequem und warum? Gibt es überhaupt „bequeme“ Denkmale? Eröffnet wird der Tag des offenen Denkmals um 10:00 im Tabakmuseum in Vierraden. Um 11:30 und 14:00 gibt es eine geführte Besichtigungstour durch Vierraden (Start am Tabakmuseum Vierraden). Stationen sind u. a. das Rathaus Vierraden, die Kreuzkirche, das Scheunenmuseum, der jüdische Friedhof und die Tabakfabrik Vierraden.

Um 14:00 wird es eine Führung durch die Tabakfabrik geben.
Der Förderverein Tabakfabrik e. V. lädt zu Kaffee und Kuchen ein.
Die Tabakfabrik steht der Öffentlichkeit an diesem Tage von 11:30 bis 16:00 offen.
Ausführliche Informationen zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals erhalten Sie unter http://tag-des-offenen-denkmals.de/


 
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